Dubrovnik-Tour 2011













Im Sommer 2011 fuhr ich mit dem Fahrrad nach Dubrovnik. Dabei handelt es sich um eine südkroatische Stadt, die in einem Gebiet liegt, das von Bosnien-Herzegowina umringt ist, also eine sogenannte Enklave darstellt. Noch 16 Jahren zuvor herrschte hier ein jahrelanger Krieg, was nach wie vor für leichte Spannungen zwischen den beteiligten Staaten sorgt.

Auch wenn die Küstenregion, die ich hauptsächlich befuhr, mittlerweile zu Tourismuszwecken genutzt wird und ich somit nicht alle paar Kilometer an jenen Krieg erinnert wurde, gab es dennoch Momente, in denen mir die Geschehnisse von damals vor Augen geführt wurden. So übernachtete ich einen Abend versehentlich in einem Minengebiet, da ich im Dunkel die Warnschilder nicht gesehen hatte. Auch mein Reiseziel Dubrovnik wurde vom Krieg schwer getroffen. Große Teile der Stadt wurden zerstört, obwohl Dubrovnik seit 1979 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Mittlerweile ist die Stadt wieder vollständig aufgebaut und es war ein sehr schönes und würdiges Ziel meiner Radtour !


Dubrovnik

Auf dem Weg nach Dubrovnik fuhr ich durch insgesamt 9 Länder: Deutschland, Tschechien, Österreich, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Italien, Bosnien-Herzegowina und Kroatien. Die ersten 900 Kilometer bis Prag fuhr ich gemeinsam mit Stefan Genz, den ich bereits seit vielen Jahren gut kannte. Die folgenden ca. 2.600 Kilometer war ich dann auf mich allein gestellt.



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Insgesamt legte ich in den 40 Tagen stolze 3.541 Kilometer zurück. Mehrmals musste ich mir alles abverlangen, da die Strecke viele Steigungen aufwies, auch wenn mir große Gebirge wie die Alpen nicht begegneten. Vor allem die Küstenregion von Kroatien ist mit einem voll beladenen Fahrrad (mit den vier Fahrradtaschen, Zelt, Trinken, etc. ungefähr 35 Kilogramm) nicht leicht zu befahren, da diese sehr klippenreich ist und ebene Abschnitte absolute Mangelware sind. Umso schöner war dafür der Moment, in dem ich mein Ziel erreichte und an die Strapazen zurückdachte.

18% - Gefälle nach einem harten Anstieg mit einer Steigung von ebenfalls 18 % (Slowenien)

Nun war es natürlich aber nicht so, dass ich vor lauter sportlichen Herausforderungen den Spaß vernachlässigt und die Schönheiten Europas nicht mehr gesehen hätte. Nein! Was ich auf dieser Tour für tolle Eindrücke gewinnen konnte, werde ich hoffentlich mein Leben lang nicht vergessen. Vor allem Kroatien hatte all´ meine Erwartungen übertroffen: Die Plitzwitzer Seen, Plomin, Split, die vielen Inseln, die Region um Rijeka, eigentlich die gesamte Küstenregion, es ist alles sehenswert - ich kann dieses Land nur jedem weiterempfehlen!!

Plitwitzer Seen (Kroatien)
 


















Für diejenigen, bei denen jetzt vielleicht Interesse geweckt wurde: Da Sandstrände in Kroatien im Prinzip gar nicht vorkommen, ist es nicht das optimale Reiseland für Strandurlauber, dafür hat es für das Auge umso mehr zu bieten: Für mich ist es das schönste Land, das ich bisher bereist habe und ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass ich in Europa noch ein Land finden werde, das mich noch mehr beeindrucken wird.


Kraftwerk von Plomin - wenn selbst Kraftwerke schön sind, muss es Kroatien sein



Doch auch die anderen Länder, die ich auf der Tour nach Dubrovnik bereisen durfte, hatten einiges zu bieten. Um nur einige empfehlenswerte Länder und Städte zu nennen: Triest (Italien), Slowenien, Budapest, Bad Leonfelden und Cesky Krumlov. Letztere Stadt war mir vor der Reise noch gar kein Begriff. Als ich einen Tschechen nach einem geeigneten Weg aus Prag heraus fragte, empfahl mir dieser, Cesky Krumlov auf dem Weg nach Österreich unbedingt zu besuchen. Ich bin ihm im Nachhinein sehr dankbar, es war eines der absoluten Highlights! Unabhängig davon denke ich gerne an diese Begegnung zurück. Eigentlich wollte ich nur einen recht einfachen Weg aus Prag heraus erfragen, doch der sehr nette Tscheche unterhielt sich mit mir fast eine halbe Stunde und gab mir zahlreiche Tipps bezüglich Tschechien, obwohl er mit vollen Einkaufstüten auf dem Weg nach Hause war. Ich hoffe, die Milch ist trotzdem nicht sauer geworden... :-)


Cesky Krumlov - "Der Eingang"
Cesky Krumlov - Eine Perle Europas




















Mehr über diese Tour gibt es auf meinem Blog, der mich 2011 begleitete:

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Nach 40 Tagen am Ziel