Montag, 25. November 2013

Tage 28 & 29: Die Rückreise

GENUA-TOUR 2013


11. & 12.09.2013 -- TAGE 28 & 29
Die Rückreise




Die Rückreise ist schnell zusammengefasst:

Ich bestieg am 11.09.2013 die Bahn in Verona, welche mich nach München brachte. Nach einer Fahrt durch eine schöne Alpenlandschaft hatte ich mehrere Stunden Aufenthalt in der bayerischen Landeshauptstadt. Ich fuhr 14,86 Kilometer durch München, ehe ich am Bahnhof auf die Weiterfahrt wartete. Ich traf noch einen sehr netten Radreisenden aus Berlin (Detlef), der sich ebenfalls auf der Rückreise seiner Italien-Tour befand.




Der Nachtzug brachte mich dann nach Hamburg; von dort ging es für mich weiter nach Elmshorn. Von Elmshorn nach Kaltenkirchen fuhr ich dann nochmals mit dem Rad (26,62 Kilometer), sodass ich auf meiner Tour insgesamt 2.607,01 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt hatte.


Um einige Erfahrungen reicher und nun auf der Rückreise per Bahn

Montag, 18. November 2013

Tag 27: Der grandiose Campingplatz in Verona

GENUA-TOUR 2013


10.09.2013 -- TAG 27
Ich erreiche Verona!


Das Amphitheater in Verona

Nachdem ich mit der italienischen Familie zusammen gefrühstückt hatte, verabschiedeten wir uns bald voneinander. Am 27. Tourtag stand dann Verona auf dem Programm, die Stadt von Romeo & Julia! Ich erreichte das Zentrum ziemlich schnell und ohne große Probleme, da der Weg nicht sonderlich kompliziert war. Bei der ausgiebigen Stadtbesichtigung fielen mir schnell die architektonischen Parallelen zu Rom auf, auf die ich im Vorhinein bereits aufmerksam gemacht wurde. Die auffälligste Ähnlichkeit ist wohl die Arena (das Amphitheater) der Stadt, die stark an das Kolosseum erinnert.


Die Arena / das Amphitheater Veronas

Verona gefiel mir ausgesprochen gut und es war ein sehr sehenswertes Ende der Tour. Auch der Campingplatz überraschte mich positiv. Sehr sauber, nettes Personal und ein Ausblick, von dem man eigentlich nur träumen kann. Der Campingplatz ist recht hoch gelegen, sodass man die ganze Stadt überblicken kann, was vor allem abends ein toller Anblick ist!


Ausblick vom Campingplatz

Zudem hatte ich das große Glück, auf diesem Campingplatz einigen interessanten Leuten zu begegnen. Ein Däne aus Kopenhagen, der ebenfalls mit dem Rad unterwegs war, ein paar deutsche Radreisende und zudem ein Amerikaner aus Chicago, mit dem ich mich sehr ausgiebig unterhielt. Er war zu Fuß unterwegs und hatte große Teile deutschlands bereist. Er hatte allerlei Höhen und Tiefen in den USA erlebt und plante, noch eine ganze Weile weiterzureisen. Wir philosophierten noch ein wenig über das Reisen und das Leben und tauschten am Ende unsere E-Mail-Adressen aus.

An dieser Stelle folgen noch ein paar Bilder von der wunderschönen Stadt Verona:
























   














































 

















































Campingplatz von Verona - hier schläft man unter Trauben

Ausblick (Campingplatz)

Auch nachts eine eindrucksvolle Kulisse


Sonntag, 17. November 2013

Tag 26: Eine tolle Begegnung !

GENUA-TOUR 2013


09.09.2013 -- TAG 26
Eine tolle Begegnung an einem tollen Tag!





Am 26. Tourtag war das Wetter wieder wesentlich schöner, die Sonne setzte sich gegen die Wolken durch - und das stand schon fast symbolisch für diesen Tag, denn es sollte ein grandioser Tag werden! Ich wollte Verona heute noch nicht erreichen, da mein Zug nach Deutschland erst zwei Tage später in Verona starten würde.



Also fuhr ich kreuz und quer zwischen Cremona und Verona umher, legte somit nochmals einige Kilometer zurück und machte auch noch einen Abstecher nach Mantova. Die Stadt gefiel mir sehr gut, auch wenn die Tour dort bös´ hätte enden können. Eine Frau hatte beim Aussteigen aus ihrem Auto nicht nach hinten geblickt, riss die Tür plötzlich auf und erwischte mich. Zum Glück hatte ich im letzten Moment noch dem Frontalzusammenstoß ausweichen können, sodass sie nur eine Hinterradtasche erwischte. Die Halterung der Tasche konnte der Erschütterung nicht standhalten, Gepäck löste sich, fiel auf die Straße, aber immerhin stürzte ich nicht. Die Frau hielt es dann leider nicht einmal für nötig, sich zu entschuldigen - aber dies sollte zum Glück das einzige Negativerlebnis des Tages bleiben.


Mantova
Mantova



















 Umso angenehmer war abends die Begegnung mit einem italienischen Ehepaar. Als ich auf der Suche nach einem Schlafplatz kurz vor Verona war, sprach ich das Paar, das auf Fahrrädern unterwegs war, an. Sie teilten mir mit, dass sich der nächste Campingplatz erst in Verona befand und sie boten mir dann sehr bald an, dass ich bei ihnen im Garten schlafen dürfte. Ich nahm das Angebot an und lernte beim Erreichen des Grundstücks auch gleich ihren Sohn kennen, der ein paar Jahre älter als ich ist. Ich war der Familie alleine schon dafür dankbar, dass sie mich im Garten schlafen ließen und lehnte daher zunächst die Einladung zum Essen ab. Nachdem ich jedoch ein drittes Mal gefragt wurde, nahm ich das Essensangebot dann doch an, da mir ein wiederholtes Ablehnen unhöflich erschien und ich erfuhr kurz darauf Gastfreundschaft, wie ich sie bisher noch nicht erlebt habe! Mit einer natürlichen Selbstverständlichkeit wurden mir Essen, Wein und Bier angeboten. Dusche, Internet sowie Auffüllen der Trinkflaschen ebenso. Wir unterhielten uns lange über verschiedene Themen und verabredeten uns für den nächsten Morgen zum gemeinsamen Frühstück.

Am nächsten Morgen aßen wir dann wieder gemeinsam, tranken Cappuccino und unterhielten uns weiter. Per Google Street View wurde ich anschließend noch auf ein paar Stellen auf dem Weg nach Verona aufmerksam gemacht, an denen ich mich eventuell verfahren könnte.

Es ist immer wieder schön, wenn man auf Menschen trifft, für die man ein völlig Fremder ist und die einem dennoch mit einem so großen Vertrauen begegnen. Es war zwar nicht das erste Mal, dass ich auf meinen Reisen in einen Garten, in eine Wohnung oder in ein Haus eingeladen wurde, aber die Herzlichkeit und Selbstverständlichkeit, mit der das bei dieser Familie geschah, war einmalig und ich bin unbeschreiblich dankbar für die Begegnung mit diesen tollen Menschen!

An dieser Stelle noch ein paar Bilder vom 26. Tourtag:























Der 2.500. Kilometer der Tour

In Mantova























Samstag, 16. November 2013

Tag 25: Start der Kür

GENUA-TOUR 2013


08.09.2013 -- TAG 25
Start der Kür nach Verona


Nachdem ich am 24. Tourtag extra noch den Bahnhof und den Zugang zu diesem erkundet hatte, sollte ich am 25. Tourtag merken, dass man nichts perfekt planen kann und immer mit irgendwelchen Zufällen und kleinen Hürden rechnen muss.

Nach einigem Suchen gefunden: Der Fahrradzugang zum Gleis 2

Ich stand pünktlich an den Gleisen, Zugticket griffbereit, zur Sicherheit nochmals geprüft, ob ich auf der richtigen Seite der Gleise stand, alles schien perfekt. Leichter Nieselregen, doch das war mir - noch - egal. Dann eine Durchsage über die Lautsprecher, leider nur auf Italienisch, sodass ich es nicht verstand und ich mir zunächst noch keine Gedanken machte. Als der Zug bereits zehn Minuten Verspätung hatte, fragte ich dann doch lieber mal nach und sprach eine junge Französin an, die nicht nur Englisch, sondern auch Deutsch sprach. Auch Italienisch schien sie zu beherrschen, denn sie hatte die Durchsage verstanden: Der Zug hatte einige Minuten Verspätung!

Zum Glück hatte ich zeittechnisch großzügig geplant, sodass eine Verspätung nicht weiter schlimm war. Den Anschlusszug am Hauptbahnhof Genuas würde ich selbst bei einer halbstündigen Verspätung noch recht locker bekommen. Nachdem ich kurz mit der Französin über meine Tour geschnackt hatte, kam jedoch erneut eine Durchsage: Der Zug war plötzlich gestrichen und der nächste Zug würde mich nicht mehr pünktlich zum Hauptbahnhof bringen. Jetzt wurde es hektisch!

Mir blieb nichts anderes übrig: Ab in den Regen und mit dem Rad zum Hauptbahnhof hetzen! Aufgrund des starken Verkehrs in Genua wollte ich die unattraktive, scherbenreiche, ca. 10-12 Kilometer lange Strecke zum Hauptbahnhof eigentlich nicht erneut mit dem Rad befahren, aber es musste ja nun sein.

Während ich mich noch fragte, warum ausgerechnet jetzt und ausgerechnet dieser Zug ausfallen musste, knackte es auch bereits das erste Mal unter meinen Reifen - Glasscherben...na toll! Diese durchdrangen aber zum Glück nicht die Schläuche meines Rades, sodass ich den Hauptbahnhof rechtzeitig erreichte und auch noch meinen Anschlusszug nach Piacenza erwischte. Nun konnte die Kür also beginnen!

Im Zug lernte ich noch einen sehr netten Mann aus Belgien kennen, mit dem ich mich auf Englisch unterhielt. Wir wunderten uns beide über den sehr unfreundlichen Schaffner und tauschten uns über die verschiedenen Länder aus, durch die wir bereits gefahren sind. Er erzählte mir noch, dass er jahrelang mit seiner Frau Radreisen unternommen hatte, bis diese vor einigen Jahren verstarb. Leider fuhr er nicht bis Piacenza, sondern verließ den Zug in Tortona, sodass wir uns bald verabschieden mussten. Dennoch war es wieder eine dieser kurzen, netten Begegnungen mit erstaunlich tiefsinnigen Momenten. Ein Mensch, der mir sicher noch in einigen Jahren in guter Erinnerung sein wird.


Park in Piacenza

In Piacenza stieg ich dann aus und begann meine Kür nach Verona. Die ersten Kilometer waren wenig spektakulär; links und rechts der Fahrbahn waren überwiegend Felder und ab und an mal Straßenprostituierte, die auf Kundschaft warteten. Doch bald erreichte ich dann Cremona, eine sehr hübsche Stadt! Hier kehrte ich auf dem Campingplatz, der nahe dem Po (längster Fluss Italiens) gelegen war, ein.


Der Po - mit 652 Kilometern der längste Fluss von Bella Italia

Abends aß ich noch eine leckere italienische Pizza und mich erreichte die Nachricht, dass meine Nichte "unterwegs" war. Sie sollte am nächsten Morgen das Licht der Welt erblicken, was meine Vorfreude auf die Rückkehr nach Deutschland natürlich deutlich steigerte.


CREMONA
CREMONA


Etwas später am Abend sprach mich dann noch ein sehr netter Italiener gehobenen Alters an, nachdem ich ihn freundlich gegrüßt hatte. Er war sehr interessiert an meiner Tour; fragte mich nach der gefahrenen Strecke, der Gesamtkilometerzahl und und und. Anschließend lud er mich noch in seinen Caravan auf ein Glas Wein ein. Als ich diesen betrat, telefonierte der Mann gerade aufgeregt mit seiner Frau und erzählte von mir, was ich an einzelnen Wörtern wie z.B. "cento kilometri al giorno" ("hundert Kilometer am Tag") heraushörte. Danach tauschten wir uns noch über Italien, Deutschland, Politik und das Verhältnis zwischen Malta und Italien aus.

Der nette Italiener und mein Bike