GENUA-TOUR 2013
TAGE 4 & 5
Erst Schmerzen, dann Freude
18.08.2013 -- TAG 4
Mit Schmerzen durch den "Pott"
An diesem Tag sollte die Durchquerung des Ruhrpotts anstehen. Da es in Ballungsgebieten immer schwierig ist, einen möglichst direkten Weg hindurch zu finden, wusste ich ehrlich gesagt nicht, wie viele Kilometer ich für das Stück einplanen musste. Wirklich große Lust hatte ich auf das Gebiet ehrlich gesagt auch nicht, da man in Ballungsgebieten besonders auf Scherben und andere Dinge, die einem die Fahrt erschweren können, achten muss. Auch der Verkehr und die vielen Ampeln nehmen mir persönlich oft den Fahrspaß in größeren Städten.
Doch morgens hatte ich zunächst ganz andere Probleme: Damit meine ich nicht den bereits 2. Zeckenbiss der diesjährigen Tour, sondern: Die Achillessehne meldete sich! Ich bin mir nicht sicher, ob sich die ersten beiden Nächte, in denen ich nur wenig regenerieren konnte, mit einer kleinen Verzögerung bemerkbar machten, ob es an meinen Schuhen oder an der hohen Belastung lag. Vielleicht spielte es auch eine Rolle, dass heute Sonntag war und ich somit besonders viel Proviant (Gewicht) dabei hatte, da die Supermärkte geschlossen hatten. Vermutlich war es die Summe aus alledem. Fakt war: Die Achillessehne schmerzte! Eine Art Déjà-vu, denn bereits im Vorjahr hatte ich Probleme - damals nach einer nahezu schlaflosen Nacht und sehr hoher Belastung.
Schlechte Laune & Frust während einer Pause am Morgen |
Ich wollte auf keinen Fall wie im Vorjahr deswegen die Tour abbrechen müssen und so machte ich anfangs viele Pausen. Ich nahm mir vor, spätestens in Köln oder Trier einen Arzt aufzusuchen, sollten die Schmerzen bis dort nicht nachlassen (sollte zum Glück nicht nötig sein). Zudem fuhr ich vormittags ca. 20-30 Kilometer ohne Schuhe, da mir mein Gibraltar-Tour-Kollege Przemek vor der Tour dazu geraten hatte. Besten Dank an dieser Stelle für den Tipp! Ich weiß nicht, ob es wirklich effektiv war, da ich zuvor eigentlich nicht den Eindruck hatte, dass die Schuhe drückten oder mich irgendwie beeinträchtigten. Vielleicht handelte es sich somit auch nur um eine Art Placebo-Effekt, aber mir kam es tatsächlich so vor, als ließen die Schmerzen allmählich nach. Morgens hatte ich noch eine Schmerztablette eingenommen - vielleicht war es auch die Wirkung der Tablette, die nach einiger Zeit erst einsetzte. Ich war jedenfalls erleichtert, als ich merkte, dass die Schmerzen nach und nach verschwanden.
Wenn die Regenjacke während einer Sommertour zum Standard wird ... |
Düsseldorf am späten Abend ... |
19.08.2013 -- TAG 5
Den Rhein entlang - Köln, Bonn & Remagen
Der 5. Tag der Tour ist relativ schnell erzählt. Bis zum Abend hatte ich tolles Wetter: Überwiegend Sonne, etwas Wind. Erst gegen Abend setzte wieder Regen ein, als ich gerade mit dem Aufbau meines Zeltes beschäftigt war. Die Strecke war flach, da ich bis Remagen immer entlang des Rheins fuhr, die Gegend war klasse! Vor allem Köln und das Teilstück zwischen Bonn und Remagen gefielen mir außerordentlich gut.
Am Rheinufer in Köln ...
Eines der bekannten Kranhäuser in Köln ...
Da ich am Vortag Schmerzen an der Achillessehne hatte und da sich der Körper auch an anderen Stellen bereits leicht bemerkbar machte, beschloss ich, an diesem Tag "nur" knapp über 100 Kilometer zurückzulegen und somit nach dem Erreichen von Remagen nicht weiterzufahren (100,13 Kilometer waren es am Ende des Tages). Immerhin sollte am Folgetag die Eifel mit einigen knackigen Anstiegen auf mich warten und das fährt sich mit Schmerzen nicht besonders gut. Daher beendete ich das Fahren am 5. Tag vergleichsweise früh und fand mich dann auf dem Campingplatz in Remagen ein. Eine Dusche hatte ich dringend nötig.
Am Rhein |
Die Apollinariskirche von Remagen |
Kurz vor Remagen |
Gegen Abend zogen mal wieder die gewohnten Regenwolken auf ... |
Remagen hat vor allem durch den Zweiten Weltkrieg Bekanntheit erlangt. Die Ludendorff-Brücke ("Brücke von Remagen") bildete den ersten alliierten Übergang über den Rhein und stürzte in den letzten Monaten des Krieges ein. Auf dem Campingplatz begegnete ich daher vielen Niederländern und Engländern, da die Stadt seither von vielen Touristen heimgesucht wird.