Bei schönem Wetter weiter Richtung Süden
La Voulte-sur-Rhône |
Leider setzten im Laufe des 15. Tages Knieschmerzen ein, die mich auch in den nächsten 7 Tagen noch begleiten sollten, teilweise sogar recht heftig wurden (vor allem später an der Côte d´Azur). Ich machte daher längere Pausen als gewohnt und ich schloss den 15. Tag - wie auch die Folgetage - früher als sonst ab; immer in der Hoffnung, dass das Knie so schneller genesen würde. Doch die Etappen wurden fortan deutlich anstiegreicher, sodass die Schmerzen blieben.
30.08.2013 -- TAG 16
Durch Avignon hindurch
und
das Mittelmeer bereits vor dem inneren Auge
und
das Mittelmeer bereits vor dem inneren Auge
Auf dem Weg nach Châteauneuf-Du-Pape: Forteresse de Mornas |
Es warteten einige Anstiege auf mich, doch die Gegend war sehenswert und so bereute ich es nicht, diesen Weg eingeschlagen zu haben. Gegen Mittag erreichte ich dann auch bereits Avignon, obwohl es schwer war, die Stadt zu erreichen. Aus meiner Richtung "strandete" ich beim ersten Versuch auf einer Autostraße. Ich fragte einen netten Franzosen um Rat, er schlug mir eine alternative Route vor, die etwas später jedoch ebenfalls auf einer Autostraße endete. Nun wurde es mir zu bunt. Es konnten nicht mehr so viele Kilometer bis Avignon sein und wenn einem als Radfahrer keine ordentlichen Straßen angeboten werden, dann muss man halt in den sauren Apfel beißen und auf einer Autobahn fahren.
Ich beeilte mich, um Ärger zu vermeiden, musste auf dem Seitenstreifen der Autobahn immer wieder Scherben ausweichen und erreichte dann zum Glück bald und unbeschadet Avignon! Die Stadt war klasse, ein Internet Cafe fand ich auch endlich, sodass ich mich erstmals während der Tour auf meinem Blog zu Wort melden konnte.
AVIGNON - sehenswert !! |
31.08.2013 -- TAG 17
Der 17. Tag begann nicht besonders gut. Auf dem Campingplatz in der Nähe von Salon de Provence betrachtete ich zusammen mit dem Campingplatz-Inhaber eine Karte, auf der ich nach dem besten Weg nach Marseille schaute. Bald bewahrheitete sich seine Prophezeiung, dass es mit dem Fahrrad schwierig werden dürfte, einen geeigneten Weg zu finden.Auf der Karte mündeten alle Wege, die von Salon de Provence aus nach Marseille führten, in Autostraßen. Ich fragte daher in der Office du Tourisme in Salon de Provence nach alternativen Strecken. Die sehr hilfsbereite Frau bestätigte jedoch, dass es mit dem Fahrrad sehr unangenehm und teilweise gefährlich werden dürfte, da auch sie nur Strecken kannte, die in Autostraßen mündeten. Sie sagte mir noch, dass sie die Autobahn selbst häufig befährt und dass der Seitenstreifen nicht gerade gigantisch groß sei. Die einzige sichere Variante wäre, über Aix-en-Provence und Aubagne zu fahren, doch das wäre ein sehr großer Umweg gewesen. Ansonsten wüsste sie keinen geeigneten Weg für mich - auch die Karten, die sie vorrätig hatte, wiesen keine Alternativstrecke aus.
Bahnhof in Salon de Provence |
Marseille |
Das Wetter war herrlich, Badestellen waren alles andere als Mangelware - traumhaft! Ich freute mich und ging davon aus, dass es in der Region um Marseille flach sein würde. Schon bald sollte ich mal wieder bereuen, dass ich in diesem Jahr so spontan und ohne große Planung aufgebrochen war; denn von Marseille bis Cassis ging es bergauf - und wie!
Eben noch da unten am Meer, nach dem Anstieg mehr als 300 Meter über Meeresspiegel |
Auf dem Campingplatz in Cassis war ich dann einfach nur glücklich! Meine Freude über das Erreichen des Mittelmeers und das Bezwingen des Anstiegs nach Cassis wurde am Abend noch perfekt gemacht, als ich erfuhr, dass der HSV mit 4:0 gegen Braunschweig gewonnen hatte. Direkt neben mir zeltete ein holländisches Paar, das bereits seit einem halben Jahr mit Rädern durch Europa tourte und bald von Madrid nach Südamerika fliegen wollte, um auch dort diverse Länder auf dem Fahrrad zu bereisen. Wir unterhielten uns eine ganze Zeit und tauschten unsere Erfahrungen aus - es war wieder eine Begegnung, die ich so schnell nicht vergessen werde! Fazit Tag 17: Wieder um einige wertvolle Erinnerungen reicher!
Hier noch ein kurzes Video von einer Abfahrt, bei der ich ohne in die Pedale zu treten an der 50 km/h-Grenze knabberte: